Jeder kennt ihn und so gut wie jeder mag ihn – den Kakao – doch so kommt er her?
Der Kakao, auch als Kakaobaum bezeichnet, ist eine Pflanze, die ursprünglich in Zentral- und Südamerika beheimatet ist und deren Früchte – die Kakaobohnen – zur Herstellung von Schokolade verwendet werden. Die Geschichte des Kakaos reicht weit in die Vergangenheit zurück und ist eng mit der Kultur und Geschichte verschiedener indigener Völker in Zentral- und Südamerika verbunden.
Der Kakao wurde schon vor tausenden von Jahren von indigenen Völkern in Zentral- und Südamerika kultiviert und war für sie eine wichtige Nahrungsquelle und Handelsware. Die Olmeken, ein indigenes Volk, das in Mexiko lebte, waren wahrscheinlich die ersten, die Kakaobohnen als Währung verwendeten und sie auch als Getränk zubereiteten. Die Maya, ein weiteres indigenes Volk in Zentralamerika, tranken ebenfalls Kakao und betrachteten ihn als heilig. Sie glaubten, dass der Kakao ihnen bei der Kommunikation mit den Göttern helfen würde und verwendeten ihn auch als Medizin und zur Reinigung.
Der Kakao wurde im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Handelsware und wurde von den indigenen Völkern an die Europäer und Afrikaner verkauft, die ihn für seinen Geschmack und seine angeblichen gesundheitlichen Vorteile schätzten. Der Kakao wurde zu einem wichtigen Bestandteil der europäischen Küche und wurde oft in heißen Getränken zubereitet.
Es war erst im 18. Jahrhundert, als der Engländer Joseph Fry eine Methode zur Herstellung von Schokolade entwickelte, dass der Kakao zu dem wurde, was wir heute als Schokolade kennen. Fry mischte Kakaopulver, Zucker und Fett zu einer Paste, die dann gepresst und in Formen gegossen wurde. Die Schokolade wurde schnell zu einem beliebten Lebensmittel und wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Nahrungsmittelindustrie.
Heute wird der Kakao hauptsächlich in Westafrika, Südamerika und Südostasien angebaut und ist eine wichtige Handelsware weltweit.
Kakaobohnen werden in der Regel in drei Hauptkategorien eingeteilt: Forastero, Criollo und Trinitario. Forastero-Bohnen sind die häufigsten und machen etwa 80-90% der weltweit produzierten Kakaobohnen aus. Sie sind robust und einfach anzubauen, aber auch weniger aromatisch als die anderen beiden Arten. Criollo-Bohnen sind seltener und teurer, aber sie haben einen feineren Geschmack und sind weniger bitter als Forastero-Bohnen. Trinitario-Bohnen sind eine Kreuzung aus Forastero und Criollo und haben Eigenschaften von beiden Arten.
Der Anbau von Kakaobohnen ist eine wichtige Einkommensquelle für viele Bauern in Entwicklungsländern, aber leider ist er auch mit vielen Herausforderungen verbunden. Der Klimawandel, die Schädlingsbekämpfung und die mangelnde finanzielle Unterstützung der Bauern sind einige der Probleme, denen sie gegenüberstehen. Es gibt jedoch auch Bemühungen, um den nachhaltigen Anbau von Kakaobohnen zu fördern und die Lebensbedingungen und Einkommensmöglichkeiten der Kakaobauern zu verbessern.
In der Schokoladenindustrie gibt es auch immer wieder Diskussionen über faire Handelspraktiken und die Ausbeutung von Kakaobauern. Einige Schokoladenhersteller haben sich verpflichtet, fairen Handel und nachhaltigen Anbau zu fördern und setzen sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen und Einkommensmöglichkeiten der Kakaobauern ein.
Insgesamt hat der Kakao eine lange und vielfältige Geschichte, die eng mit der Kultur und Geschichte verschiedener indigener Völker in Zentral- und Südamerika verbunden ist. Er ist heute eine wichtige Handelsware weltweit und spielt eine wichtige Rolle in der Nahrungsmittelindustrie. Es gibt jedoch auch Herausforderungen beim Anbau von Kakaobohnen und bei fairen Handelspraktiken, auf die es sich zu achten gilt.